Denkmal am Rondell bei Oberhof (Foto: Dirk Schmidt 2008, Quelle: Wikimedia Commons)
Nicht nur wir Suhler Freien Wähler haben in den letzten Wochen die Negativschlagzeilen um den von externen Beratern erarbeiteten ÖPNV-Netzfahrplan des Landkreises Schmalkalden-Meiningen gelesen. Und die Schlagzeilen reißen nicht ab. Wo man einst ganz gästefreundlich, ohne umzusteigen, von Suhl nach Oberhof zum Rennsteig fahren konnte, ist man heute gut beraten, lieber das private Fahrzeug zu nutzen. Oder man wählt statt Oberhof als Ausgangsort für den Wintersport kurzerhand Schmiedefeld und Vesser. Denn auf der von Suhl betriebenen Linie hält der Bus direkt an den Skiloipen.
Gemäß den Aussagen des Oberhofer Bürgermeisters wurde der Stadt Oberhof im Zusammenhang mit der Schließung des Bahnhofes Oberhof versprochen, alle gewohnten ÖPNV-Leistungen für Anwohner und Gäste in mindestens gleicher Qualität zu sichern. Die Wirklichkeit aber ist eine andere. Wer nach Oberhof zum Arbeiten will oder auf den Rennsteig zum Skilaufen, muss ein ausgewiesener Idealist sein, wählt er hierfür die Linien der Meininger Busbetriebe. Dabei reden wir vom Rennsteigticket und attraktiveren touristischen Buslinien.
Der Suhler OB Knapp rechnet den Bürgern vor, durch die Einkreisung nach SM/MNG über eine Million Euro Verlust im ÖPNV-Betrieb der Suhler Busgesellschaft SNG einsparen zu können. Spätestens seit dem Streit um die Linie nach Oberhof, bei dem es letzen Endes nur ums Geld geht, sollte jedem Suhler Bürger bewusst werden, dass ein künftiger Landkreis das Suhler ÖPNV-Defizit nicht tragen wird. Die Leidtragenden werden die Bürger der Stadt Suhl und die Gäste der Region sein. Gut für Suhl, dass Landrätin Greiser gerade jetzt den Offenbarungseid in punkto des ÖPNV leistet. Der Suhler Stadtrat sollte um keinen Preis die Hoheit über den städtischen Nahverkehr aus der Hand geben. Wir Freien Wähler werden uns jedenfalls dagegen entschieden wehren.
Ingrid Ehrhardt, Fraktionsvorsitzende Freie Wähler Suhl
Brigitte Günkel, Vereinsvorsitzende Freie Wähler Suhl